Sitrep OP "Der Braten"

  • “Der Braten”

    16. August 2020




    2019:

    In, um und über Nordrhein-Westfalen werden an allen Ecken und Enden fleissig blaue Felder gebaut. Große, mittlere und kleine Felder. Felder mit besonders vielen Layern, spontane Felder ebenso wie lange geplante Felder, und sogar ein H6 gab es zu bestaunen. Mal wird der Ruhrpott eingedeckelt oder das Münsterland tiefblau gefärbt, mal wird aus Richtung Eifel Luxemburg ein Dach spendiert. Die Agenten der schlumpfigen Fraktion hatten Spaß.


    2020:

    Nachdem die Lust am Felderbauen auch am Jahresanfang ungebrochen war und man auf der Intel so einiges bewundern durfte, hat Corona dem bunten (oder besser: blauen) Treiben zunächst ein Ende gesetzt. Es gab wichtigeres als dieses - nach wie vor wunderbare - Videospiel namens “Ingress”. Oberste Priorität war, sicher und gesund zu bleiben. Das Spiel fiel aus guten Gründen in eine Art Dornröschenschlaf. Ingress wurde für viele erst einmal nebensächlich. Was blieb, waren die ganzen Leute, die man aus dem Spiel kannte, und die Erinnerung an die ganzen abgefahrenen Dinge, die man im Spiel in den letzten Monaten und Jahren so erlebte: Feldaktionen, Anomalien, Farmen - Diese Dinge mussten fürs Erste ruhen, bis sich die Welt außerhalb des Spiels wenigstens einigermaßen normalisierte.


    Nachdem sich die Situation um das Virus im Spätfrühling zunehmend verbesserte und die Lockdown-Regelungen etwas lockerer wurden, tauchten schließlich deutschlandweit die ersten kleineren bis mittleren Felder auf der Intel auf. Man traute sich - unter Wahrung der nötigen Vorsicht - wieder öfter nach draußen. Der Hunger aufs Spiel war da. Und die Spieler begannen, wenn auch erst zögerlich, diesen zu stillen.

    Ende Juni bursterte sich schließlich eine Truppe von etwa 30 Agenten quer durchs Ruhrgebiet und verpassten dessen westlichen Teil einen schicken blauen Himmel.


    Moment - Hunger? Ja, genau. Man kennt das ja: Wenn einer was zu Essen hat, wollen andere auch was Leckeres haben. Die Feldaktion im Ruhrpott hatte die Folge, dass bei vielen Agenten der Appetit geweckt wurde. Nicht einmal 24 Stunden später fanden sich einige Agenten in einem TG-Chat wieder. Die Aktion sollte “Der Braten” heißen. Was in vielerlei Hinsicht passte: So ein Braten braucht seine Zeit, was zufällig auch durch den auf 20 Tage verlängerten Decay im Spiel niederschlug. Zudem besitzen die hiesigen Schlümpfe eine gewisse Affinität zu kulinarischen Genüssen, was sich neben dem immer wieder beliebten Mix aus Essen und Farmen auch in früheren Feldnamen (wie etwa “Sauce Hollandaise” oder “Waffles & Wine”) äußerte.


    Außerdem haben wir es mit Sprichwörtern und Wortwitzen jeglichen Qualitätsniveaus: Nach dem der (Ruhr-)Pott im Dezember 2019 seinen Deckel bekam, sollten die hiesigen ENL den Braten bloß nicht riechen. Zudem sollten möglichst viele Linker ein Stück vom Braten abbekommen. Nebenbei widerlegte das von Beginn an recht große Planungs-Team die Annahme, dass viele Köche den Brei verderben könnten - Im Gegenteil, noch am selben Tag stand der Feldplan, wobei auch einige höchst pragmatische Entscheidungen getroffen wurden.

    Beispielsweise stand die Frage im Raum, ob man lieber abgelegene (und damit sicherere) Anker und etwas leichter zu cleanende Korridore nimmt, oder doch lieber mehr Layer. Man entschied sich natürlich für mehr Layer.

    Es ging dieses Mal über die Grenzen NRWs hinaus: Das Feld sollte den Niederrhein im Nordwesten mit dem Sauerland im Osten verbinden, und sich über den Ruhrpott und die Kölner Bucht bis in die Rheinland-Pfälzische Vulkaneifel erstrecken. Und es sollten satte 57 Layer sein.


    Ein Termin wurde schnell gefunden, denn: wir hatten Hunger und wollten wissen, wann das leckere Mahl serviert wird. Damit durfte das Recruiting beginnen. Wobei “Recruiting” irgendwie das falsche Wort ist. Uns wurde förmlich die Bude eingerannt von hochmotivierten und fähigen Agenten, die endlich wieder Feldbau-Action haben wollten. Neben erfahrenen aktiven Leuten absolvierten auch einige neuere Spieler erfolgreich ihre OP-Premiere, dazu feierten zur allgemeinen Freude auch einige ganz alte Bekannte, von denen man in letzter Zeit nicht mehr gar so viel hörte, ihre Rückkehr. Die Zeit bis zum Feldbau wurde mit den üblichen Dingen verbracht: Cleaning wurde geplant. Lösungen für schwierige Intel-Bereiche wurden gefunden. Mehr Agenten wurden eingeladen. Und, am wichtigsten: Man hatte Spaß..


    Wenige Tage vor dem angesetzten Termin wurde zum globalen “Smurf Smash Festival” aufgerufen, 6 Stunden vor dem geplanten Feldbau. Die Resistance-Agenten weltweit sollten Abends grüne Felder abreissen. Da das Event geleakt ist, riefen die Enlightened dazu auf, im Rahmen des “Smurf Smash Festivals” zur selben Zeit blaue Felder einzureißen. Das klang erstmal nach ordentlich viel Potential für Chaos auf der Intel. Allerdings: In die Suppe gespuckt hat uns das nicht. Weil… Überraschung! … das Event an NRW bei beiden Fraktionen vorbeigegangen ist. Irgendwie.


    Und eigentlich sollten an dieser Stelle eines Sitreps wahrscheinlich irgendwelche skurrilen oder witzigen Begebenheiten zu lesen sein. Also, abseits der Tatsache, dass wegen des Feldbaus eine Agentin schon einmal Nachmittags ihr Auto aus der Tiefgarage holte. Was gut war - denn es schüttete an dem Nachmittag wie aus Eimern und die Tiefgarage lief voll. So voll, dass das Auto wohl nennenswerten Schaden genommen hätte.


    Aber Nein: Es gibt keine witzigen Missgeschicke oder dergleichen zu berichten. Was die beteiligten Agenten in dieser Nacht erleben durften, war feldbauerische Perfektion, an der jeder Einzelne auch seinen eigenen Anteil hatte. Die Cleaner kannten ihre Einsatzgebiete und wussten sehr genau, was wann zu tun war. Die Neulinge wurden von den Veteranen bestens gebrieft. Das Linken verlief sehr schnell, gleichzeitig aber mit einer fast schon gespenstischen Gelassenheit. Unsere Intel Ops dürften grinsend vor ihren Monitoren gesessen haben.


    In deutlich weniger als einer halben Stunde waren alle geplanten Layer fertiggestellt. Die verbleibenden 4 Minuten bis zum Checkpoint zogen sich - Besuch seitens der Enlightened an den Ankern blieb aber aus. Diverse Entscheidungen über Cleaningzeiten und -vorgehensweisen, Ankerwahl, Linkzeiten und Linkstrategien entpuppten sich als goldrichtig.


    Wir hatten also gerade 57 Layer zu je etwa 5,1 MMU und damit insgesamt satte 293 Millionen MU zum Checkpoint gestellt. Das Feld hatte sogar im globalen MU-Score sichtbaren Impact.

    Am Ende gab es 3 Black Illuminator-Badges sowie für einige Agenten ein Update ihres bisher größten Feldes.


    Rahmendaten des Feldes:

    Layer: 57

    MU pro Layer: ~5,1 MMU

    Gesamt-MU: ~293 MMU

    MU zum Checkpoint: ~293 MMU

    Kürzeste Linkstrecke: 154 km

    Längste Linkstrecke: 182 km

    Fläche: 12649 km²


    Teilnehmer:
    Mehr als 100 motivierte Agenten bei Cleaning, Linking, Orga und vor der Intel.